Wenn der Geburtstermin näher rückt, beschäftigen sich werdende Mütter und natürlich auch Väter eingehender mit der Geburt. Viele Schwangere machen sich deshalb Sorgen und haben Angst. Doch keine Panik. Der weibliche Körper ist für eine natürliche Geburt geschaffen. Zudem gibt es einige Möglichkeiten den Körper vorzubereiten und zu unterstützen. Salon Mama hat die besten Tipps zusammengefasst!

Um frühzeitige Wehen nicht auszulösen sind folgende Tipps und Ratschläge erst ab der 34. SSW zu berücksichtigen!

Dieser Artikel ist der erste in unserer großen Serie „Schwanger sein & Mama werden: Alles was du wissen musst“. Auf dieser Seite könnt ihr euch auch einen guten Überblick über unsere kommenden Themen verschaffen. Jetzt aber zu der Zeit unmittelbar vor der Geburt. Eine Phase, die jede Mama sehr beschäftigt.

Das Wichtigste aber zuerst: Die beste Investition ist eine private Hebamme. Ja, das ist wirklich so und diese Möglichkeit verdient bei weitem mehr Aufmerksamkeit. Natürlich, viele Mütter werden das für unnötig halten, da sie auch einen Frauenarzt/Frauenärztin an ihrer Seite haben, aber ganz ehrlich, bei einer natürlichen Geburt ist eine Hebamme viel wichtiger. Wieviel eine private Hebamme kostet haben wir hier für euch zusammengefasst.

Die Hebamme ist, oft neben dem Vater des zukünftigen Babys, oder der eigenen Mutter, eine zentrale Figur während der gesamten Schwangerschaft. Eine Bezugsperson, die fachlich und emotional kompetent ist um dir in dieser besonderen Lebensphase bei Seite zu stehen. Mit einer privaten Hebamme kannst du eine sehr innige, freundschaftliche Beziehung aufbauen. Die Wahl sollte daher sehr überlegt sein und ihr solltet euch vorab ausreichend unterhalten ob ihr „zueinander passt“. Wenn man sich hier aber Zeit nimmt, dann ist das eine tolle Bereicherung. Du kannst sie fast immer anrufen wenn du Fragen hast, SMS schreiben wenn dir etwas unklar ist oder einfach nur eine verständnisvolle Frau an deiner Seite haben. Nicht zuletzt kann dir eine Hebamme kurz vor der Geburt extreme Sicherheit geben und dir die Angst vor der Geburt nehmen. Es ist unbeschreiblich angenehm, wenn du im Kreissaal nur von Menschen umgeben bist, die du auch kennst und nicht „am Termin“ das erste Mal gerade gesehen hast.

Nach der Geburt kommt eine private Hebamme zu dir nach Hause und hilft dir in den ersten Tagen mit deinem Baby. Insgesamt also eine sehr wichtige Stütze für werdende Mamis, um die man sich rechtzeitig kümmern sollte. Gute private Hebammen sind oft ausgebucht!

Jetzt aber zum eigentlichen Inhalt dieses Artikels.

Was sind die wichtigsten geburtsvorbereitenden Massnahmen vor der Geburt?

  • Geburtsvorbereitungstee/Himbeerblättertee (tgl. ab der 34. SSW)

Himbeerblättertee ist ein Allroundtalent. Hebammen empfehlen ihn insbesondere zur sanften Geburtsvorbereitung, denn er lockert die Beckenmuskulatur und entschlackt den Körper. Außerdem kann Himbeerblättertee sanft die Wehen „anstupsen“ und die Geburt insgesamt erleichtern. Himbeerblättertee sollte jedoch nicht vor der  34. SSW getrunken werden. Täglich 2-3 Tassen trinken. Ab der 39. SSW kann man auch 4 Tassen täglich trinken.

Die getrockneten Himbeerblätter könnt ihr in der Apotheke oder im Reformhaus kaufen, in vielen Bio- oder Kräuterläden. In Wien gibt es z.B. eine tolle Kräuterdrogerie im 8. Bezirk, die eigene Mischungen anbietet.

  • Leinsamen (tgl. 1 EL ins Joghurt oder Müsli ab der 34. SSW)

In den letzten Wochen vor dem berechneten Geburtstermin hilft dir auch eine tägliche Portion Leinsamen dabei den Körper schonend auf die Geburt vorzubereiten. Leinsamen sind ein altes Hausmittel, das häufig gegen Verstopfung eingesetzt wird, außerdem aber Wehen anregt und die Geburt beschleunigen kann.

Leinsamen bekommst du in vielen Supermärkten, Reformhäusern oder Drogerien. Besprich mit deiner Hebamme oder deinem Arzt, welche Menge sie in deinem Fall für sinnvoll halten. In der Regel werden ab Ende der 34. Schwangerschaftswoche ein bis zwei Esslöffel täglich empfohlen, die Du dir einfach in Dein Müsli oder in einen Joghurt mischen kannst. Wichtig ist, dass du mit den Leinsamen viel Flüssigkeit zu dir nimmst, denn nur dann können sie die gewünschte Wirkung entfalten. Plane daher pro Esslöffel ein großes Glas Wasser oder ein anderes Getränk ein.

  • Dammmassage (tgl. ab der 34 SSW)

Der Dammmassage kommt in der Geburtsvorbereitung eine besondere Bedeutung zu – das sensible Gewebe zwischen Scheide und After kann bereits vor der Geburt ein wenig gedehnt und auf die Herausforderungen der letzten Geburtsphase vorbereitet werden. Dann drückt nämlich das Köpfchen des Babys auf den gesamten Dammbereich und dieser muss sich erst langsam dehnen, um dem Kind den Weg aus dem Geburtskanal zu erleichtern.

Grundsätzlich gilt: durch regelmäßige Dammmassagen reduzieren schwangere Frauen das Risiko während der Geburt Dammverletzungen zu erleiden. Dammmassagen bedeuten jedoch nicht, dass Verletzungen oder Schnitte verhindert werden. Auch bei einer komplikationslos verlaufenden Schwangerschaft kann es während der Geburt zu bestimmten Situationen kommen, die das Eingreifen der ÄrztInnen in Form eines Dammschnittes erfordern.

Bei der Wahl des passenden Körperöls sollte man auf Naturbelassenheit und Reinheit setzen. Verzichten sollten Schwangere auf Öle mit künstlichen Zusatzstoffen und auf jene, die stark parfümiert sind. Hebammen empfehlen Weizenkeimöl, Jojobaöl, Mandelöl aber auch hochwertiges Oliven- oder Distelöl. Wichtig ist hierbei der Vitamin E Gehalt der Öle, den Vitamin E hilft dabei, die Haut geschmeidig und elastisch zu halten. Es gibt aber auch schon fertige Dammmassageöle wie zb. von Weleda

Eine „Anleitung“ für die Dammmassage haben wir hier für euch gefunden. Auch wenn es gerade die ersten Male etwas ungewohnt und vielleicht auch unangenehm ist, einfach mal ausprobieren, es passiert ja nichts. 🙂

  • Akupunktur (ab der 36. SSW)

Akupunktur zur Geburtsvorbereitung und Geburtserleichterung wird immer beliebter. Eine Studie hat gezeigt, dass Akupunktur die Geburtsdauer von Erstgebärenden im Schnitt von zehn auf acht Stunden verkürzt. Das ist ja mal was 😉

Auch die Geburtswehen sollen als weniger schmerzhaft empfunden werden. Alles in allem definitiv etwas zum Ausprobieren. 

Wer macht Akupunktur? Meist die Hebammen selbst, oder auch im Krankenhaus. Mehr zu diesem Thema findet ihr hier.

  • Heublumendampfbad (tgl. ab der 38. SSW)

Heublumen haben eine entkrampfende, muskelentspannende und wehenregulierende Wirkung. Vor allem lockert das Heublumendampfbad aber den Beckenboden.

Als geburtsvorbereitende Maßnahme reicht das Heublumendampfbad ab der 38. SSW einmal wöchentlich aus. Ab dem errechneten Termin können die Dampfbäder dann beliebig oft wiederholt werden. Auch mehrmals täglich!

Einfach ein paar Esslöffel Heublumen in einen feuerfesten Topf geben und mit 1 – 2 Litern kochendem Wasser aufgießen. Denn heissen Dampf etwas abkühlen lassen und dann das Gefäß in die Toilette stellen. Ja IN die Toilette. Und dann einfach wie gewohnt auf die Toilette setzen.  Bitte nur solange sitzen bleien, solange es auch angehnehm ist. Nach 20 Minuten ist der Dampf meist eh schon abgekühlt.

Fertige Heublumenmischungen gibt es in Kräuterdrogerien, Apotheken oder Reformhäuser.

Epi-No ( ab der 38. SSW)

Einige Hebammen empfehlen ab der 38. SSW mit einem EPI-NO für die bevorstehende Geburt zu trainieren. Was das genau ist, wie man „richtig“ trainiert und ob das für jemanden überhaupt in Frage kommt bitte mit dem zuständigen Arzt/Ärztin oder Hebamme besprechen.

Epi-No

Bauch & Brustpflege

Damit die Haut an Bauch, Hüften, Oberschenkel und Brust die Schwangerschaft so gut wie möglich ohne sichtbaren Folgen übersteht, empfiehlt es sich von Anfang an fleissig zu massieren und zu pflegen. Auch Wechselduschen soll vorbeugen, schaffen jedoch die wenigsten täglich. 😉

Regelmäßige Massagen fördern die Durchblutung der Haut und helfen die Elastizität zu zu bewahren. Unschöne Schwangerschaftsstreifen oder Risse will natürlich niemand, aber man muss sich auch bewusst sein, dass leider sehr viel Veranlagung ist, ob man zu Dehnungsstreifen neigt oder nicht.

Aber fleissiges Schmieren kann definitiv nicht schaden. Lieber zu viel als zu wenig, vor allem ist es auch schön, da der Partner beim Massieren und Einschmieren helfen kann und so sehr schöne intime Momente entstehen. Auch wenn ein Geschwisterchen schon da ist, kann so ein guter Kontakt zum „neuen“ Baby aufgebaut werden.

Welches Öl soll man verwenden? Mandel-, Jojoba-, Weizenkeim-, aber auch Avocadoöl sind hautstraffend und für die Massage gut geeignet. Es gibt auch schon viele fertige Schwangerschaftsöle, da kommt es vor allem auf persönliche Vorlieben wie zB. Geruch an.

Beckenboden trainieren

Gerade in der Schwangerschaft kann ein Beckenbodentraining unterstützend sein. Das Gewicht des Babys drückt immer mehr auf die Blase, die Muskulatur ist in der Schwangerschaft weicher und lockerer, und daher haben viele Schwanger mit Inkontinenz zu kämpfen. Indem du den Beckenboden trainierst, stärkst du die Muskulatur und das wiederum wirkt sich positiv auf die Geburt und die anschließende Rückbildung aus. Wie mache ich das? Genaue Beckenbodenübungen mit der zuständigen Hebamme absprechen.

Welche Tipps habt ihr noch und was haben wir noch vergessen? Freuen uns auf zahlreiches Feedback!

Wir haben die oben beschriebenen Tipps auch als ein praktisches PDF zusammengestellt, welches ihr euch hier runterladen könnt.

PS: Ich habe alles aus der oben genannten Liste brav ausprobiert und hatte eine sehr kurze und entspannte Geburt.  Kann natürlich auch Zufall sein, aber würde es beim 2. Kind wieder so machen.

 

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