Wir Mütter und Väter müssen alle Jahre wieder zu Weihnachten das schier menschen-unmögliche unter einen Hut bringen: die letzten Geschenke besorgen, Kinder irgendwohin auslagern, den Christbaum schmücken, Wohnung aufräumen und dekorieren, alle zufrieden stellen, derweil Kochen und dabei irgendwie auch noch die Bescherung mit den süßen Kleinen genießen!
Wenn der schönste Tag im Jahr so stressfrei wie möglich ablaufen, aber dennoch kulinarische Highlights für wirklich verwöhnte Gaumen bieten soll, kann dieses Familien-erprobte Weihnachstmenü inklusive Timing-Vorschlag an ein jedes Mutter- bzw. Vater-Herz gelegt werden.
We proudly present: Das perfekte Weihnachtsmenü
Vorspeise: Kalte Fischplatte
- 1 Packung bzw. 250 gr. Gebeizten Lachs
- 250 gr. Graved Lachs
- 1-2 Schüsselchen (Lachs-)Kaviar
- Fischpastete etc.
Zubereitung: Die Fischdelikatessen auf Platten mit den geviertelten Zitronenvierteln anrichten. Dazu getoastetes Weißbrot, Butter, Salz und Pfeffer servieren.
Timing: Am Vormittag oder am Nachmittag vorbereiten, mit Plastikfolie abdecken und anschließend kühl stellen, damit dann – z.B. nach der Bescherung – nur noch die Teller auf den Tisch müssen. Achtung: nicht zu viel davon Essen, denn das Highlight ist eindeutig die Hauptspeise!
Während Mama oder Papa nach einer kurzen Rast in der Küche stehen um den Hauptgang zu finalisieren, kann sich der Rest der Familie schon mal ausführlich den Geschenken widmen und den Hunger für die kommenden Köstlichkeiten schüren.
Hauptspeise: Rosa gebratenes Roastbeef mit Kardamonbutter (frei interpretiert nach A. Schuhbeck)
Zutaten für sechs Personen:
- 1,6 Kg. Roastbeef (gut abgehangen)
Zubereitung: Backofen auf 75 Grad vorheizen. Auf dem Herd das Roastbeef, das zuvor gewaschen, abgetrocknet, gesalzen und gepfeffert wurde in einer feuerfesten Form rundherum kurz auf hoher Stufe anbraten. Dann ab ins Rohr damit!
Timing: Der Geheimtrick dabei sind die 75 Grad, die bei 1,5 kg Fleisch ab einer Garzeit von ca. drei Stunden garantieren, dass das Fleisch GENAU richtig hellrosa und super zart wird. Da das Fleisch bei 75 Grad nicht mehr weiter gart, ist es auch egal, ob man das Timing genau richtig hinbekommt oder eben nicht. Das heißt: wenn der Hauptgang circa um 19:00 Uhr geplant ist, sollte man das Fleisch um circa 16:00 Uhr in den Ofen schieben. Zu welchem Zeitpunkt man es aber dann tatsächlich herausholt ist nicht mehr wichtig, weil es bei konstanten 75 Grad immer wunderbar zartrosa wird bzw. bleibt!
Beilage 1: Wintersalat
Zutaten:
- – diverse Salatsorten wie Rucola, Zuckerhut, Radicchio,…
- – 3 gehobelte Karotten
- – klein gehacktes ½ Bund Petersilie
- – 1-2 Frühlingszwiebel halbieren und klein schneiden
- – ca. 10 Cherry-Tomaten vierteln.
Zubereitung: Die Salate klein schneiden, mit den Karotten, der Petersilie, den Frühlingszwiebeln und den Tomaten in eine große Schüssel geben. Mit Salz, Pfeffer, Olivenöl und Balsamico-Essig abschmecken. Als Beilage am Teller oder in Extra-Schüsseln servieren.
Timing: Im besten Fall am Nachmittag (z.B. nach dem Anbraten des Fleisches) vorbereiten. Das Dressing allerdings erst kurz vor dem Essen hinzufügen. Da diese Salatvariante nicht allzu aufwendig in der Zubereitung ist, kann man das aber auch erst am Abend erledigen.
Wer es reichhaltig und sättigend braucht, kann zu Roastbeef und Salat noch gekochte Kartoffeln reichen.
Beilage 2: gekochte Kartoffeln.
Zutaten: 6-10 Stück speckige Kartoffeln
Wer es reichhaltig und sättigend braucht, kann zum Roastbeef und Salat noch gekochte Kartoffeln reichen.
Timing: Auch diese Beilage kann kann man – pro Person sind ein, bis maximal zwei Stück speckige Kartoffeln zu rechnen – bereits am Nachmittag vorbereiten. Dafür die Kartoffeln schälen und in einen Topf mit kalten Wasser stellen – um das braun werden zu verhindern. In etwa 20 Minuten bis eine halbe Stunde vor dem Servieren des Roastbeefs, die Kartoffeln auf den Herd stellen und zum Kochen bringen (ca. 20 Minuten) Achtung: auf die Kartoffeln, besonders wenn man sie schon vorher zubereitet hat, wird in der Hitze des Gefechts oft vergessen 😉
Hauptgang, zweiter Teil: Kardamon-Butter
Zutaten:
- 2 Teelöffel grüne Kardamonkapseln (aus dem Asia-Laden)
- 250 Gramm Butter
- 2 Knoblauchzehen
- 1 ausgekratzte Vanilleschote
- 5 frische Chilischoten
Zubereitung: ist auf dem Herd eine Pfanne zu erhitzen. Darin zuerst OHNE Fett die Kardamonkapseln bei mittlerer Hitze anrösten. Dann die Butter hinzufügen und schmelzen lassen. Danach die in Scheiben geschnittenen Knoblauchzehen hineingeben, die Chilischoten und die ausgekratzte Vanilleschote hinzufügen.
Timing: Die Kardamon-Butter wird zubereitet, wenn der Hauptgang langsam auf den Tisch soll. Dann das Fleisch aus den Ofen holen, in ca. ½-1 Zentimeter dünne Scheiben schneiden und vor dem Servieren ausgiebig in der Butter schwenken. Auf den im Ofen vorgeheizten Tellern anrichten
TIPP: Für Kinder sei das Schwenken in der Butter abgeraten, da diese Chili meist nicht so gerne mögen und auch nicht gut vertragen 😉 !
Nachspeise: Mousse au Chocolat a lá Margit oder Heidi’s Mini Pavlovas mit Cranberry-Kompott, Joghurt & Pistazien
Zutaten:
- 25 dag. Bitterschokolade
- etwa vier Esslöffel Zucker
- 3-4 Dotter
- 2 Eiweiß geschlagen
- Frische Früchte, Himbeeren aus der Tiefkühlpackung, oder auch „Darbo Fruchtikus“ zum Garnieren
Zubereitung: Dotter und Zucker mit dem Mixer in einer Schüssel schaumig rühren. Die Schokolade auf einem Teller in den heißen Ofen stellen und schmelzen lassen (einfacher und unkomplizierter als über dem Wasserbad). Dann die geschmolzene Schokolade unter die Dotter-Zuckermasse ziehen und ein 1/4 Liter vorher geschlagenes Schlagobers daruntermischen.
Damit es etwas „leichter“ wird, 2 Eiweiß schlagen und ebenfalls darunter ziehen.
Timing: Obwohl dieser super-easy Traum in süß als Letztes auf den Weihnachtstisch kommt, wäre es von Vorteil, das Mousse au Chocolat nach original-Rezept meiner französischen Tante bereits in der Früh zu zubereiten – da ja das Mousse einige Zeit braucht um kalt zu werden.
Bon Appetit, gutes Gelingen und ja, das wohl Wichtigste: Geruhsame, schöne, gelungene und Frohe Weihnachten!