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In der Schwangerschaft wird einem das erste Mal bewusst, welche Verantwortung auf eine werdende Mama zukommt. Man muss nicht nur auf seine Gesundheit und Wohlbefinden Acht geben, sondern ein kleines Wesen wächst in einem heran und braucht jeglichen Schutz und Sicherheit. Als ich mit meiner Tochter schwanger war plagten mich hartnäckige Kopfschmerzen und auch wenn mein Mann Mediziner ist, war ich ziemlich oft in der Apotheke meines Vertrauens um mich bzgl. Medikamenteneinnahme in der Schwangerschaft beraten zu lassen.

Sobald das Baby dann da ist, tauchen oft viele Fragen auf: Welche Medikamente darf mein Baby einnehmen? In welcher Dosierung? Wann muss ich ins Krankenhaus? Man versucht als Eltern immer alles richtig zu machen und will unter keinen Umständen, dass sein Baby Schmerzen erleiden muss. Eine kompetente und wichtige Anlaufstelle ist neben dem Kinderarzt auf alle Fälle die Apotheke.

Vor einem Jahr habe ich Marianne und ihr wahnsinnig nettes Team von der Sonnen Apotheke kennen gelernt und schon lange wollte ich ein Interview mit ihr machen. Jetzt ist es endlich soweit und ich denke gerade für Schwangere und frischgebackene Eltern findet ihr hier ein paar spannende Tipps und Informationen.

Liebe Marianne, deine Sonnen Apotheke zählt zu den babyfreundlichsten Apotheken Erzähle mir ein wenig, warum dir dieser Bereich in deiner Apotheke ein großes Anliegen ist.

Ich habe die Sonnen Apotheke vor einem Jahr neu übernommen und habe mir natürlich überlegt,  welche Themen mir besonders wichtig sind. Da ich selbst Mutter von drei Kindern bin, liegt mir dieses Thema natürlich sehr am Herzen!

Als Apotheke ist man häufig die erste Anlaufstelle junger Eltern bei gesundheitlichen Beschwerden ihres Babys. Da spielt natürlich die Arzneimittelsicherheit eine wichtige Rolle. Unsere kompetente Beratung und Betreuung ist von enormer Wichtigkeit. Ich finde es besonders wichtig Sicherheit zu vermitteln, damit Mütter und Väter wissen welche Vorgehensweise bei Problemen ihres Kindes notwendig ist. Meist können wir mit den zahlreichen uns zur Verfügung stehenden Arzneizubereitungen aus der Apotheke sehr gut helfen. Wir können aber auch abschätzen, wann es sinnvoller ist, zur vollständigen Abklärung den Kinderarzt oder ein Krankenhaus aufzusuchen.  Die erste Zeit mit dem Baby sollte man ja auch unbeschwert genießen können, da möchten wir in der Sonnen Apotheke einen Teil dazu beitragen.

Was ist dir vor allem in der Beratung von Schwangeren und frischgebackenen Eltern besonders wichtig? Welche Unsicherheiten herrschen oftmals vor?

Für Schwangere stehen uns aufgrund der Plazentagängigkeit der meisten Wirkstoffe wenige, für das Ungeborene gesundheitlich unbedenkliche Arzneistoffe, zur Verfügung. Denn in erster Linie muss die Gesundheit des Ungeborenen geschützt bleiben. Es gibt aber trotzdem viele pflanzliche Arzneizubereitungen oder homöopathische Präparate, die bei gesundheitlichen Beschwerden von Schwangeren sehr effektiv helfen können. Ich empfehle dann auch oft Hausmittel, wie z.B. das Auflegen von Zwiebelschmalz bei Husten.

Bei stärkeren Beschwerden rate ich zum Arztbesuch, dieser kann nach genauer Abklärung und Nutzen/Risiko Abwägung auch, wenn er es für notwendig hält ein Schmerzmittel oder Antibiotikum verschreiben.

Frischgebackene Eltern geraten oft in Panik, wenn ihr Baby zum ersten Mal Fieber oder Schnupfen hat. Bei gestillten Kindern kann man ein wenig Muttermilch in jedes Nasenloch des Babys geben. Fieber ist eine normale Reaktion des sich entwickelnden Immunsystems. Fiebersenkende Mittel sind in den meisten Fällen erst ab 38,5 Grad Fieber notwendig.  Bei langanhaltendem Fieber und zusätzlichen Symptomen wie Husten, Schnupfen oder falls das Baby sich ständig ans Ohr greift, ist der Arztbesuch notwendig. Unter Umständen steckt eine Bronchitis und/oder Mittelohrentzündung dahinter.

Durchfallerkrankungen führen auch häufig zu Nervosität der Eltern. Hier gilt es Darmbakterien und Elektrolytgetränke zum Ergänzen des Verlustes an Natrium, Kalium und Magnesium zu verabreichen. Älteren Kindern kann eine Mischung aus Schwarztee, abgekochtem Wasser und Orangensaft löffelweise gegeben werden. Grundsätzlich gilt, wenn das Baby trotz Durchfall und/oder Erbrechen wie immer wirkt, brauchen sich Eltern keine Gedanken machen. Wenn sich der Allgemeinzustand allerdings verschlechtert und das Baby wirkt apathisch, ist ein Krankenhausbesuch angezeigt. Babys können aufgrund des geringen Körpergewichts bei starkem Brechdurchfall dehydrieren. Da wird dann eine Infusion notwendig und dem Baby geht sehr schnell besser.

Eltern kennen ihre Babys am besten, deswegen gilt immer zu beobachten ob und wie sich das Baby verändert und in erster Linie Ruhe bewahren.

Gerade bei Babys und Kleinkindern ist es oft notwendig am Feiertag oder in der Nacht eine Apotheke aufzusuchen. Für besorgte Eltern stellt dies ein wertvolles Service dar. Was sind die häufigsten Notfälle?

Du wirst lachen, neben Durchfall, Erbrechen, Schnupfen, Husten, Ohrenschmerzen und Fieber wird sehr oft gerade am Anfang vor Aufregung ob der neuen Situation auf die Babynahrung, Schnuller oder die Windeln vergessen. Da ist es dann besonders hilfreich eine „Neugeborenenedition“ auf Lager zu haben.

Später kommen dann  die Probleme mit dem zahnenden Kind. Auch hier haben wir viele Präparate auf Lager, die dem Kind das Zahnen erleichtern können und den Eltern zu etwas Schlaf verhelfen.

Gerade bei den Kleinsten ist die richtige Dosierung von Medikamenten besonders wichtig. Auf was achtest du als Apothekerin in der Beratung am meisten.

Die Dosis wird bei Babys und Kleinkindern nach dem Körpergewicht berechnet. Ich rechne auch bei Verschreibungen des Arztes nach, ob die Dosis passen kann. Zudem weise ich die Eltern immer auf die dem Medikament beigefügten Dosierhilfen, wie Spritzen und Messlöffel hin und vergewissere mich mehrmals, ob ich mich verständlich ausgedrückt habe. Wenn ich Kapseln oder Zäpfchen in einer speziellen Dosierung für den Säugling oder ein Kleinkind anfertigen muss, halte ich mich gemeinsam mit einer Kollegin an das sogenannten Vieraugenprinzip. Es gibt auch Arzneistoffe mit geringer therapeutischer Breite, da ist eine exakte Dosierung und genaue Zubereitung der Zubereitung besonders wichtig. Bei der Abgabe dieser Zubereitungen empfehle ich auch Tablettendispenser mit Früh/Mittag/Abend/Nacht Unterteilungen, damit die Eltern diese morgens befüllen und dann genau wissen, ob sie ihrem Kind die Dosis schon gegeben haben.

Eine Apotheke erfüllt im „ Grätzel“ auch immer einen wichtigen sozialen Stellenwert. Welche zusätzlichen Kompetenzen musst du als Apothekerin besitzen?

An erster Stelle steht für mich in der Sonnen Apotheke die Freundlichkeit, Kompetenz und Diskretion gegenüber unserer Kunden. Ich biete in der Sonnen Apotheke die Möglichkeit einer telefonischen Bestellung mit Hauszustellung für Notfälle an. Das finde ich besonders wichtig! Aber auch eine telefonische Beratung ist möglich und wird von unseren Kunden gerne in Anspruch genommen. Manchmal geht es auch nur um die Ansprache und Beratung in der Apotheke. Wir haben in der Sonnen Apotheke immer ein offenes Ohr für die Probleme unserer Kunden. Mir ist es auch wichtig mit den umliegenden Schulen und Kindergärten gemeinsam punkto Gesundheitsprävention zu arbeiten. Wir haben ein Projekt, das nennt sich „Zuckerquiz“ da können Kinder schätzen wie viel versteckter Zucker in Lebensmittel enthalten ist. Ein anderes Projekt stellt das Sinnesorgan Nase in den Vordergrund und nennt  sich „Riechstrasse“, Kinder versuchen Arzneipflanzen und aetherische Öle durch Riechen zu erkennen. Diese Projekte finden in unserem Garten statt, der sich in der warmen Jahreszeit dafür anbietet. Die Sonnen Apotheke lädt auch Volksschulen zum Kennenlernen unserer Apotheke ein. Die Kinder dürfen auch Salben rühren und nehmen ihre selbst hergestellten Produkte mit nach Hause. Schnupperlehrlinge sind uns ebenfalls herzlich willkommen, im Februar waren sogar fünf gleichzeitig aus umliegenden Schulen bei uns. Damit möchte ich das Interesse am Beruf des Apothekers fördern.

Im September findet unser Gartenfest statt, da sind alle Kunden, Ärzte, Nachbarn, Freunde, eingeladen. Kunden können auch ihr Können unter Beweis stellen, Da treten die Künstler des Bezirks auf, letztes Jahr Rocking Fritz. Natürlich spielt auch eine Band spielt auf.

Ich bin gerade dabei einen Platz mit gemütlicher Sitzgelegenheit im Garten vor der Apotheke zu errichten, dort können Mütter mit ihren Babys gemütlich verweilen, während wir ihre Rezepte bearbeiten. Ein Kräutergarten mit Lavendel, Ringelblumen, Sonnenhut und Johanniskraut und anderen Arzneipflanzen wird als nächstes angelegt. Dann können wir unsere hausgemachte Ringelblumensalbe aus Eigenanbau herstellen. Ein Thema der Nachhaltigkeit!

Wie grenzt sich die Apotheke heutzutage durch die zunehmende Digitalisierung ab?

In erster Linie durch kompetente Beratung: Wir als Apotheker müssen das Bewusstsein der Menschen schärfen, dass im Grunde auch für jedes rezeptfreie Medikament und Nahrungsergänzungsmittel eine Beratung notwendig ist. Und den persönlichen Kontakt, Beratung und Zuspruch, also Empathie gibt es halt im Internet nicht. Meiner Meinung geht es bei so einem wichtigen Thema wie Arzneimittel darum die Patienten und Angehörigen vollkommen aufgeklärt zu entlassen. Oft gilt es verschiedenste Punkte abzuklären, wie lange, wie oft, in welcher Häufigkeit Beschwerden existieren, das ist eben nur im Zwiegespräch möglich. Ich versuche immer am letzten Stand der wissenschaftlichen Entwicklung von Arzneistoffen zu stehen und lege auch sehr  großen Wert auf Ausbildung  und Fortbildungen  meiner Mitarbeiter. Durch Zusatzausbildungen, wie die Nährstoffakademie, Darmakademie, Schüsslersalze, Homöopathieausbildungen, klinische Psychoneuroimmunologie und Ausbildung zum babyfreundlichen Apotheker, sind wir wirklich gut vorbereitet unsere kleinen und großen Patienten in allen Bereichen ausgezeichnet betreuen zu können. Wir bieten auch das Medikationsmanagement an und Nährstoffchecks, sowie TCM –  Ernährungsberatung. Ich lege in der Sonnen Apotheke großen Wert auf Nachhaltigkeit unseres Sortiments. Gerade im Bereich der Babykosmetik halte ich das für sehr wichtig. Ich führe viele Produkte, die unsere Kunden in anderen Apotheken nicht finden. Wenn wir vielleicht mit dem Preis nicht mit dem Internet mithalten können, stimmt die individuelle  Beratung, die Freundlichkeit, das Service und auch die Vielfältigkeit des Angebots.

Das Team der Sonnen Apotheke ist international. Momentan bilden wir eine russische Aspirantin aus Moskau aus. Mitarbeiter aus Kroatien und Serbien und der Türkei zählen zu meinem Team, daher können wir auch Beratung in der Muttersprache anbieten.

Als besonderes Services werden wir auf unserer homepage die „peinliche Frage“ anbieten. Da gibt es dann keine Zuhörer und die Frage wird nur von mir persönlich beantwortet.

Rezeptpflichtige Medikamente sind in Österreich ausschließlich in der Apotheke erhältlich. Wer sie online kauft, geht daher ein hohes Risiko ein, dass sie gefälscht sind. Betreibt ihr hier viel Aufklärungsarbeit?

Machen wir. Was passiert, wenn die Pille nicht wirkt?  Wer im Internet zwar billigere aber gefälschte Arzneimittel kauft begibt sich in die Gefahr, ein gefälschtes Präparat zu kaufen, das schwere lebenslange Folgen nach sich ziehen kann. Die Apothekerkammer hat uns auch Broschüren zur Verfügung gestellt, die sehr anschaulich darstellen wie wichtig die Beratung des Apothekers auch zu Dosierungen und Nebenwirkungen ist.

Vielen Dank für das spannende Interview Marianne. 

 

*In Zusammenarbeit mit der Aptheker Kammer Österreich 

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