Salon Mama Autorin und Mama-Bloggerin Kerstin Steiner hat uns vor einiger Zeit das Buch „Heute bin ich wild und böse“ vorgestellt. Heute sind zwei ganz besondere Bücher dran, aber lest selbst.
DIE ECKDATEN:
Benji Davies
Nick und der Wal / Opas Insel
Aladin Verlag
Wenn aus einer Buch-Liebe, Liebe zum Gesamtwerk wird.
Als ich zum ersten Mal ein Buch von Benji Davies in der Hand hielt, war ich verzaubert. Es war vor ziemlich genau 2 Jahren. Ich hab es damals nicht gekauft. Ich hatte kein Kind, dem ich es hätte vorlesen können, meine Tochter, fand ich, war zu alt dafür.
Jetzt hab ich es gekauft, denn bis jetzt ist es mir nicht aus dem Kopf gegangen… und Wale gehen einfach immer.
„Nick und der Wal“
Nick wohnt mit seinem Vater alleine in einem Haus am Meer. Der Vater ist Fischer und von früh bis spät außer Haus. Nick fühlt sich oft einsam. Eines Tages findet er einen gestrandeten kleinen Wal und weil er weiß, dass der Wal so nicht überleben kann, nimmt er ihn mit nachhause und setzt ihn in die Badewanne. Jetzt ist Nick nicht mehr einsam. Der Wal ist ein guter Zuhörer… Als der Vater am Abend nachhause kommt, kann Nick ihn sogar noch einige Zeit verstecken. Dann aber entdeckt er die beiden.
Sein Vater ist ihm nicht böse, erkennt aber wie alleine sein Sohn sich gefühlt haben muss. Gemeinsam bringen sie den Wal zurück ins Meer.
Die Illustrationen sind einfach nur atemberaubend. Benji Davies gelingt es mit wenigen Strichen eine wahnsinnige Intensität zu erzeugen, seinen Figuren ganz viel Ausdruck zu verleihen. Die Farben sind einfach nur schön. In jeder Szenerie steckt ganz viel Liebe zum Detail und sie sind gefüllt mit Witz und Charme. Die herzzerreißende Geschichte um Einsamkeit, Aufmerksamkeit und Abschied tut ihr übriges dazu.
Ein leises, poetisches, durch und durch gelungenes, wunderbares Kinderbuch.
Und weil ich seit der Entdeckung von Benji Davies immer wieder nach Büchern von ihm Ausschau halte, freue ich mich besonders über seine jetzige Neuerscheinung.
„Opas Insel“
Wenn man das Buch aufschlägt und „Nick und der Wal“ bereits kennt, ist es als würde man einen alten Bekannten treffen. Dieses mal heißt der kleine Held der Geschichte allerdings Sam.
Sam besucht seinen Opa, findet ihn allerdings nicht an seinen gewohnten Plätzen, sondern auf dem Dachboden. Dort zeigt ihm sein Opa zwischen allerlei Dingen aus fernen Ländern eine versteckte Türe. Als Sam die Tür öffnet, befinden sie sich an Deck eines großen Schiffes. Die beiden setzen das Schiff in Bewegung und reisen zu einer weit entfernten Insel. Sams Großvater scheint von einer neuen Leichtigkeit belebt und gemeinsam erkunden sie das unbekannte Land. Sie finden eine Hütte, richten sich dort ein und erleben viele schöne Stunden auf der Insel. Sam weiß, dass er sich aber bald wieder auf den Heimweg machen muss. Sein Opa allerdings will auf der Insel bleiben. Und so nehmen sie Abschied.
Ein Enkel nimmt Abschied von seinem Opa. Wieder ist die Geschichte so ergreifend und wunderschön, dass ich das Buch gar nicht schließen wollte, als wir es gelesen hatten. Eine leise Melancholie begleitet einen während des ganzen Buches und trotzdem bleibt zum Schluss nichts Beklemmendes, sondern ein gutes Gefühl. Die Illustrationen auch hier so innig und herzerwärmend. Wieder schafft Davies es mit ganz wenig, ganz viel zu zeigen. Wieder bin ich hin und weg.
Ich hatte mich übrigens geirrt, als ich meinte meine Tochter wäre zu alt. Ich fand damals es ist zu wenig Text. Für eine „Gute Nacht“ Geschichte ist es vielleicht wirklich wenig Text, aber meine Tochter ist mittlerweile 6 Jahre und findet beide Bücher ganz toll. Beide gehen denke ich ab 3 oder 4 Jahre.
„Eine stetig wachsende Sammlung weiterer schöner, außergewöhnlicher und charmanter Kinderbücher findet ihr auf dem Blog unserer Autorin „Die Königin tanzt“.“