Kinderfotos
(c) Tommy Windecker / photocase.de

Egal wann und wo – Facebook und Instagram sind immer mit dabei. Auch dann, wenn der kleine Max seinen ersten Zahn verloren hat, dabei eine lustige Fratze in Mamas Kamera schneidet und, dem Smartphone sei Dank, auch der Rest der Welt weiß wie Zahnlücken heute so aussehen. Doch warum posten Eltern eigentlich so viele Kinderfotos im WorldWideWeb? Und was sind die Risiken?

Facebook sei Dank wissen vielleicht viele, wie süß doch der sandig panierte Rücken der dreijährigen Tochter des Freundes eines Freundes am Strand von Lignano aussieht. Auch, ohne ausdrücklich um dieses Kinderfoto gebeten zu haben. Und dabei ist der eine oder andere User mit dieser Familie noch nicht einmal befreundet. Doch wir wissen noch mehr: namenloses Entsetzen eines Sechsjährigen der mit angstgeweiteten Augen auf einer Kuh beim Almbesuch reitet etwa. Oder wie Langeweile bei Kindern in heimischen Wohnzimmern so aussieht. Die Liste ließe sich wohl endlos weiterführen. Sicherlich, vieles davon ist rührend, niedlich oder echt witzig. Aber würden diese Bilder auch die Kinder selbst online stellen? Wohl eher nicht!

Einmal im Netz, immer im Netz

Was viele fotowütige Eltern nicht wissen: Zwar ist der Stolz über die eigenen Nachkommen schön anzusehen, doch einmal online lässt sich dieses Bild nur schwer wieder aus dem Internet löschen. Auch, wenn sie es auf den Social Network-Kanälen längst getan haben. Was einmal im Netz landet, bleibt für lange Zeit im Netz. Fakt ist also: Vergnügte Kinder in den Ferien gehören ins Familienalbum und nicht in soziale Netzwerke. Warum? Aus zweierlei Gründen: Zum einen sollten Eltern überlegen, wie viele sich als Kind bodenlos geschämt hätten, wenn die eigenen Eltern beim Treffen diverser Bekannten und Freunde Kinderfotos hervorgeholt hätten. Zum anderen birgt es Gefahrenquellen, wenn die Privatsphären-Einstellungen den Zugriff für Nichterwünschte freigeben. Kinderfotos können daher ganz leicht in falsche Hände geraten.

Digitale Inszenierung

So wie man sich selbst sieht oder so wie man sich selbst gerne sehen würde … Dank dem digitalen Zeitalter ist es uns möglich auch die perfekte Familie nach außen hin zu inszenieren. Was viele scheinbar auch gerne tun. Täglich vielleicht sogar. Flächendeckend zu verbreiten wie die Superkinder und ihre Supereltern am Strand, auf den Bergen, beim Zelten oder beim Paddeln das Leben genießen kann doch verlockend sein. Besonders sich selbst so zu sehen mag für viele notwenig sein – für andere hingehen vielleicht nicht ganz. Und die Kinder? Die haben natürlich ein Recht auf ein Selfie mit Mama, aber bitte fürs Familienalbum. Zumindest so lange, bis die ihren eigenen Account haben …

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