Wenn eine Frau schwanger ist, dann ändert sich so einiges im Leben. Abgesehen von der hormonellen und psychischen Umstellung, gibt es auch bei der Ernährung gewisse Regeln, an die man sich in den nächste 9 Monaten halten sollte. Dass Alkohol ein Tabu darstellt, ist wohl jeder werdenden Mama bekannt – doch welche Lebensmittel können sonst noch schädlich für das ungeborene Kinde sein? Wir sind dieser Frage auf den Grund gegangen.
Was darf man nicht essen in der Schwangerschaft?
Bestimmte Inhaltsstoffe, die vor allem in rohen und unverarbeiteten Lebensmitteln vorkommen, sind besonders gefährlich für das Baby. Bei folgenden Lebensmitteln, sollte man daher aufpassen:
Milchprodukte
Bei Milchprodukten ist es ratsam einen Blick auf das Etikett zu werfen. Befindet sich der Hinweis „pasteurisiert“ darauf, dann stellt dieses Produkt keine Gefahr dar. Das bedeutet nämlich, dass die Milch bei der Verarbeitung ausreichend stark erhitzt wurde.
Anders sieht es bei Rohmilchprodukten und reiner Rohmilch aus. Diese können Listerien enthalten – das sind Bakterien, die Hirnschäden bei Ungeborenen verursachen können. Diese Käsesorten sind betroffen:
- Brie
- Camembert
- Edelpilzkäse
- Rohmilch-Mozzarella
Eier
Wer gerne Sonntags mal ein weiches Ei zum Frühstück ist, sollte darauf zum Wohl des Kindes lieber während der Schwangerschaft verzichten. Hart gekocht sind sie kein Problem, roh können sie jedoch Salmonellen enthalten. Aufpassen daher auch bei Mayonnaise und Tiramisu.
Rohes Fleisch
Gleich eines vorweg: gut durchgekocht, darf auch während einer Schwangerschaft jedes Fleisch bedenkenlos gegessen werden. Vorsichtig muss man aber bei Rohem und Innereien sein. Bestimmte Krankheitserreger wie Toxoplamose können schädlich für das Gehirn des Ungeborenen sein. Wer rohes Fleisch zubereitet sollte auch darauf achten, die Hände und das Schneidbrett gut zu waschen.
Folgende Lebensmittel sind tabu:
- Salami
- Carpaccio
- Tatar
- Mettwurst
- Innereien
- roher Schinken (Serrano, Lachsschinken, Parmaschinken)
- Teewurst
Fisch
Wie beim Fleisch, heißt es auch beim Fisch: gut durch ja, roh nein. Eine schlechte Nachricht für alle Sushi-Liebhaberinnen. Außer Sushi, fallen folgende Fische und Fischgerichte darunter:
- eingelegter Hering
- kaltgeräucherte Fische wie Räucherlachs oder Aal
- Feinkostsalate mit Fisch
Gemüse & Obst
Eine gesunde Ernährung ist in der Schwangerschaft sehr wichtig. Aber auch bei Gemüse und Obst muss ein bisschen aufgepasst werden. Auch hier können Listerien-Bakterien auftreten. Besonders von abgepacktem Salat sollten die Finger gelassen werden. Lieber die Rohkost selbst zubereiten und gründlich waschen.
Getreideprodukte
Es empfiehlt sich während der Schwangerschaft auch darauf zu achten, wenig minderwertige oder raffinierte Kohlenhydrate zu sich zu nehmen. Darunter fallen vor allem Zucker und Weißmehlprodukte. Am besten ist es, diese durch hochwertige Kohlenhydrate wie Kartoffel, Vollkornbrot, Vollkornnudeln oder Vollkornreis zu ersetzen.
Gewürze
Hier sollte besonders auf diese drei geachtet werden:
- Zimt
- Nelken
- Kardamom
Diese Gewürze können wehenfördernd wirken. Sehr schwierig wird das Vermeiden in der Weihnachtszeit. Das kann aber auch positiv sein: Anstatt die ewig gleichen Rezepte, einfach mal ein paar neue ausprobieren 😉
Coffein
Die gute Nachricht: Es muss nicht völlig auf Kaffee und Schwarztee verzichtet werden. Die schlechte: Mehr als zwei Tassen pro Tag vermeiden! (Auch Cola fällt in diese Kategorie) Wer besonders müde ist, kann ja beispielsweise einen kurzen Spaziergang stattdessen machen oder von Schwarzen auf Grünen Tee umsteigen. Auch bei Schokolade ist ein wenig Vorsicht geboten – oft enthält sie ebenfalls Coffein.
Streng vegetarische oder vegane Ernährung
Eine ausgewogenen und gesunde Ernährung ist das Um und Auf während der Schwangerschaft. Auch eine sehr einseitige vegetarische oder vegane Ernährung kann daher unter Umständen schädlich sein. Es kann nämlich passieren, dass das ungeborene Baby dadurch mit zu wenig Eiweiß, Zink, Calcium, Vitamin B12 und Eisen versorgt wird. Am besten gilt es in diesem Fall mit dem Arzt zu sprechen und nähere Infos einzuholen.
Obwohl die Liste gar nicht so kurz ist, wird jede werdende Mama diese schlechten Lebensmittel sicherlich ohne Probleme aus ihrem Speiseplan verbannen. Denn was sind schon ein paar Monate Verzicht, wenn es um die Gesundheit des Babys geht?
Quellen:
- Netdoktor.at
- Dr. Peter Hintermüller, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
- AGES – Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH
- Bundesministerium für Gesundheit